Wohin mit den Vögeln?

Die Unterkunft

1. Provisorische Unterbringung:

Käfig
Zimmervoliere

Was tun sie, wenn Sie unversehens an so einen kleinen Prachtfinken geraten und dieser ängstlich zum Beispiel in einem alten kleinen Wellensittichkäfig oder gar Schuhkarton auf seine Versorgung wartet? Nun, zuerst muß natürlich ein Käfig her, je größer, je besser, und nicht rund, sondern rechteckig. Die Abstände der Gitterstäbe zueinander dürfen maximal (!) 12 mm betragen; die Sitzstangen sollten an beiden Käfigenden angebracht sein, um die Vögel beim Fliegen nicht zu behindern, und ca. 12 mm dick sein.
Solch ein Käfig sollte zunächst sorgfältig gesäubert werden, damit sich unser Zebrafink nicht mit Krankheitserregern der "Vorbesitzer" infizieren. Es folgen etwas Vogelsand und eine oben offene Futterschale: Wenn der Prachtfink aus einer großen Voliere stammt, kann es gut sein, daß er Futtergefäße mit seitlicher Öffnung gar nicht kennt! Wasser braucht ein zunächst noch ängstlicher Zebrafink nicht unbedingt schon am ersten Tag; wenn Sie dennoch eine flache Schale in den Käfig stellen oder eine Vogelbadewanne anhängen, füllen Sie bitte nur ganz wenig Wasser ein: Ein tobender Vogel könnte nur allzu leicht in tieferem Wasser ertrinken!
Den so eingerichteten Käfig stellen Sie bitte an einen ruhigen, hellen und zugfreien Ort in der Wohnung mit einer Längsseite gegen die Wand oder in eine Ecke, damit sich der Vogel nicht von allen Seiten gefährdet wähnt: Fertig ist das Vogelheim – zunächst, denn nun müssen Sie dem Vogel (oder den Vögeln) noch schnellstens, d. h. am selben Tag, Futter besorgen, und bei dieser Gelegenheit sollten Sie auch gleich ein Prachtfinkennest mitbringen: Zebrafinken sind Nestschläfer ...


2. Dauerhafte Unterbringung:

Zebrafinken eignen sich nicht für den "Freiflug" im Zimmer: Sie würden Gardinenstangen, Regale (einschließlich der Bücher darauf) und Schränke verschmutzen, sie könnten in der menschengemachten, also ganz unnatürlichen Umgebung verunglücken, und irgendwann, wenn man sich an den Freiflug gewöhnt hat, würden sie entkommen und umkommen – besonders im Frühjahr, wenn vermehrt gelüftet wird.
Also muß eine geeignete Voliere her, und die ist gar nicht so leicht zu finden: Der Zoofachhandel bietet "marktgerecht" meist kleine billige "Wellensittichkäfige", in denen ein Kleinvogel zwar etwas hüpfen, aber nicht fliegen kann. Teurere Luxusmodelle gibt es zwar auch, aber die sind meist nicht größer, sondern weisen allerlei Spielereien wie Pagodendächer und Verzierungen etc. auf, die den Käfig zu einer Zierde für die Wohnung, aber nicht zu einer geeigneten Vogelbehausung machen.

Kaufen Sie also den größten Käfig für Prachtfinken, den Ihnen der Händler im Katalog zeigen kann: Er sollte mindestens einen Meter lang sein, besser viel mehr. Wenn Sie einen Kistenkäfig mit geschlossener Rückwand bekommen können, nehmen Sie diesen: Er verursacht weniger Schmutz, und die Vögel fühlen sich hier sicherer – besonders dann, wenn sie auf ihren Pfleger herabschauen können; dazu muß die Minivoliere mindestens in Augenhöhe aufgestellt werden.

Wenn Sie sich gar eine Zimmervoliere (stationär oder mobil auf Rollen) oder Vogelstube leisten können, erreichen Sie das Optimum der artgerechten Zebrafinkenhaltung, das sich nur noch durch eine angeschlossene Außenvoliere steigern ließe, die für die Vögel durch ein Fenster oder eine kleine Tür erreichbar wäre. Einige Volieren: Bezugsquellen Bezugsquellen mögen Ihnen bei der Auswahl helfen.
    Näheres, auch zur Ausstattung mit Sitzstangen, Schlaf- und Brutnestern, Futter- und Wassergefäßen und zu Temperatur und Luftfeuchtigkeit, Licht und Beleuchtung finden Sie in der Literatur – zum Beispiel in meinem Zebrafinken-Buch im Verlag G&U.



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