Leserbrief 3: Freie Natur?

Frage Hallo, mein Name ist Walter Schubert. Habe heute ein bißchen in Sachen Zebrafink im WWW gesurft und bin auf Ihre Seite gestoßen. Ich selbst bin kein Halter von Zebrafinken, ich habe allerdings auch Haustiere. (Wellensittiche, Buntbarsche, Koi, Leuane und tropische Frösche. Ich habe folgende Beobachtung gemacht:

Im Sommer 2002 sind mir erstmalig 2 Vögel in freier Wildbahn aufgefallen, die ich nicht so recht einordnen konnte. Die haben sich an Löwenzahn und Distelsamen zu schaffen gemacht. Ein Blick in den Brockhaus sagte mir, daß es sich hier um Zebrafinken handeln könnte. Ich habe mir auch nichts weiter gedacht als — werden wohl irgendwo abgehauen sein. Habe die Vögel im Sommer und zu Herbstanfang öfters beobachtet; Sie waren immer zusammen auf Tour. Als es kälter wurde, hab ich sie nicht mehr beobachtet.

Habe dann zu Beginn des Wintereinbruches ein kleines Vogelhäuschen aufgestellt und mit Sonnenblumenkernen gefüllt. Darüber hinaus habe ich die Speisereste meiner Sittiche (Hirsesaat) in der Nähe des Häuschens verteilt. Die Futterstelle wurde alsbald angenommen. Als es dann so richtig kalt wurde, habe ich die von mir im Sommer beobachteten Vögel wiedergesehen - allerdings waren es nicht mehr 2 Tiere, sondern ein Schwarm von ca. 20 Tieren, die sich inmitten von Spatzen und Meisen sowohl an der Hirse als auch an den Sonnenblumenkernen zu schaffen machten. Die Vögel sehen putzmunter aus, keine Anzeichen von Krankheiten oder Trägheit.

In den Antworten zu den Leserbriefen schreiben Sie, daß ZF mindestens 6C° bräuchten, und nur gelegentlich Temperaturen bis 0C° vertragen werden. Nun war es hier aber über einen längeren Zeitraum unter -10C° kalt und als es wärmer wurde, war es auch nicht gerade trocken. Trotzdem fühlen sich die ZF offensichtlich sehr wohl. Kann das sein? Was erwartet Fauna und Flora wenn die ZF in meiner Region dauerhaft überleben? Unterschlupfmöglichkeiten in Scheunen und so gibt es hier genug.

Ich gehe davon aus, daß Sie meine Beobachtungen mehr interessieren als mich selbst, trotzdem wäre eine Antwort sehr nett.

mfg.
Walter Schubert


Antwort Sehr geehrter Herr Schubert,

Ihre Antwort ist für mich sicherlich interessant! Ich gehe davon aus, daß Sie Zebrafinken sicher bestimmen können. Daß ein Schwarm von ca. 20 Zebrafinken in Ihrer Region (welche ist das?) den Winter überlebt, muß an ganz außergewöhnlichen Umständen (Klima, Wetter, Schlafmöglichkeiten, wenige Beutegreifer) liegen; eine denkbare Erklärung wäre auch vorsätzlicher "Freiflug" durch einen Vogelhalter mit beheiztem Schutzhaus zwecks Übernachtung.

Fauna und Flora haben in Ihrer Region nichts zu erwarten, da die Zebrafinken sich nicht fest einbürgern können, sondern mit dem Überleben zu kämpfen und immer Rückschläge zu erwarten haben.

Mit freundlichen Grüßen,
Hans-Jürgen Martin



ZF-Leitseite  ZF-Homepage  ZV-Homepage  Zum Frameset "Leserbriefe" nach oben | TOP | naar boven LB 4