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Krankenkäfig, Krankenbox

Nicht nur Hunde, Katzen und Meerschweinchen (und ihre Halter) erkranken gelegentlich, auch Vögel können krank werden, wenn die Haltungsbedingungen nicht optimal sind. Problematisch, ja lebensgefährlich sind dann weniger leichte äußere Verletzungen (selbst mit Blutungen) als vielmehr Infektionen, Parasitenbefall, Unterkühlung, Mangelernährung etc. Wenn ein Vogel mit gesträubtem Gefieder, geöffnetem Schnabel und schwer atmend und ansonsten apathisch auf der Stange oder dem Boden sitzt oder gar feuchte verklebte Augen hat, ist seine unverzügliche Isolation in warmer Umgebung notwendig. Besser als ein Ersatzkäfig mit Handtuch (als Abdeckung) und provisorischer Wärmequelle bewährt sich dann ein für solche Fälle ausgestatteter und sofort einsatzbereiter Krankenkäfig bzw. eine Vogel-Krankenbox. Einige Tage streßfreien Aufenthaltes in einer warmen, Zugluft-freien und sauberen "Krankenstation" haben schon so manchen gefiederten Patienten gerettet. Bei der Anschaffung bzw. Herstellung einer Krankenbox sind einige wichtige Eigenschaften anzustreben:

Anforderungen:

• Wie die Voliere muß auch die Krankenbox die Erfordernisse artgerechter Tierhaltung erfüllen.
• Um Zugluft und Ablenkungen bzw. Störungen zu vermeiden, sollte die Box seitlich und hinten luft- und blickdicht geschlossen sein, also nur vorn mit einer (Plexi-) Glasscheibe oder Gitter ausgestattet sein
• Durch Vermeidung von Ritzen und unzugänglichen Winkeln ist die Ansammlung von Schmutz (und Ungeziefer) zu verhindern und die Reinigung zu erleichtern.
• Die notwendigen Pflegearbeiten – Fütterung, Beobachtung, Kontrolle, Säuberung – sind möglichst unkompliziert und mit geringem Zeitaufwand für die Pfleger und möglichst schonend für die Pfleglinge zu gestalten.
• Der Standort der Krankenbox hat dem Ruhebedürfnis des Patienten Rechnung zu tragen.
• Die äußere Ästhetik der Box hat sich diesen Bedingungen kompromißlos unterzuordnen.

Im Handel erworbene Krankenbox ↑
Selbstgebaute Krankenbox →

Herkunft, Typen, Ausstattung:

1. Gekaufter Krankenkäfig: speziell für die Behandlung und Pflege kranker Vögel hergestellte Boxen werden nur selten angeboten. Sie sind nicht unbedingt für die jeweilige Vogelart optimal geeignet und nicht immer optimal ausgestattet. Besonders wichtig ist eine regelbare Wärmequelle (Infrarot-Strahler).
2. Umfunktionierte Behälter: Zuchtboxen geeigneter Größen sind oft aus Kunststoffplatten gefertigt und deshalb gut zu reinigen. Mit wenig Aufwand lassen sie sich um eine (nicht zu starke!) Wärmequelle ergänzen und so zu einer Krankenbox umrüsten. Auch in Krankenhäusern ausrangierte Brutkästen können durchaus den gewünschten Zweck erfüllen. Bei der Installation eines Infrarotstrahlers (oder Heizkissens) ist wie bei allen Elektro-Arbeiten Vorsicht geboten und elektrotechnische Erfahrung von Nutzen; der Heizkörper darf nicht mit der Seiten- oder Rückwand Kontakt haben!
3. Eigenbau: Erfahrene und geschickte Heimwerker können eine Krankenbox auch selbst bauen: Holzplatten, Leisten, Scharniere, Aluminium-Winkelprofile für die Gitterführungen, Rundhölzer, Schrauben, Siegellack etc. lassen sich im Baustoffhandel erwerben, genormte Gitter mit Schiebetür, Futter- und Wasserbehälter etc. bietet der Zoo-(Versand-)Handel.

Die abgebildete Krankenbox (Maße: B40 × T35 × H50 cm) war nicht allzu schwer herzustellen, zumal der Hobbyschreiner präzises Arbeiten gewohnt war. Bemerkenswert sind hier die Plexiglasplatte (ein höheres Frontgitter war nicht zu erwerben) und das Bodengitter, das einen Kontakt des Patienten mit seinem Kot verhindern soll:

Bezugsquellen